Oder: wie ich versuche über’s Schreiben mein Leben zu sortieren.
Das klingt nach einem hoch gesteckten Ziel. Ist es auch. Aber was hilft’s: wenn Chaos herrscht und Sortierung von Nöten ist, sollte man wohl jedes Mittel erproben, oder?
Und Schreiben ist ja nicht das einzige Werkzeug, dessen ich mich bediene … aber vielleicht lieber mal von vorne:
Woher kommt das Chaos, warum ist es so hartnäckig und warum muss es so dringend sortiert werden?
Das Chaos kommt – auch wenn ich es nicht gerne sage – wohl direkt aus mir. Ich bin Die Simone, eh eine Nette, keine ganz Junge mehr, aber trotzdem nicht per se erwachsen und noch lange nicht alt. Eine Mama, allerallermeistens sehr gerne, nicht immer sehr gut, konstant bemüht und eigentlich permanent übermüdet.
Übermüdet von allem was war und von vielem was ist und bleibt, wie beispielsweise: Konsequenzen aus suboptimalen Entscheidungen; unrealistisch hohe Ansprüche überwiegend an mich selbst – seltener auch an andere, die sich tatsächlich nur sehr langsam auf Normalnull einschleifen lassen; manchmal sehr wildes und meistens zumindest höchst präsentes ADHS-Chaos im Kopf; emotionales Krafttraining, das irgendwo zwischen Pragmatismus und hoffnungsloser Romantik nicht zum gewünschten Substanzaufbau führt … um nur einige der Punkte zu nennen.
Und die Gedanken und Gefühle dazu wollen raus. Das dürfen sie jetzt und hier. Erzählt, geteilt, erklärt und ab und zu vielleicht einfach auch ungefiltert. Nicht mehr nur für mich im Stillen geflüstert. Erstmals – wie könnte es anders sein – lauter geflüstert.
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